Limberg II & Kopswerk II

Limberg II und Kopswerk II, Österreich

Wasserenergie aus den österreichischen Alpen

Mit Hilfe von Pumpspeicherkraftwerken wie dem Kopswerk II und Limberg II in Österreich, lässt sich Strom aus Wind- und Solaranlagen zuverlässig in den Netzen einsetzen.

Denn die Kraftwerke speichern überschüssige Energie in Zeiten mit geringem Verbrauch – und geben sie bei Bedarf wieder ab. Pumpspeicherkraftwerke sind gewissermaßen das Rückgrat der Energiewende. Das Kopswerk II im österreichischen Vorarlberg setzt neue Maßstäbe. Es kann innerhalb von Sekunden bis zu 525 Megawatt Spitzenenergie ins Stromnetz einspeisen oder bis zu 450 Megawatt nicht gebrauchter Energie aus dem Netz aufnehmen.

Das Krafthausorchester

Das Pumpspeicherkraftwerk Kopswerk II wurde am 15. Mai 2009 feierlich eröffnet. Rund 1 000 Gäste lauschten damals den Klängen des Symphonieorchesters Vorarlberg, das seine Geigen und Celli durch Tunnel in die riesige Krafthauskaverne gebracht hatte. Hier hätte auch das Haupthaus des Wiener Stephansdoms Platz. An der Oberfläche ist von den riesigen Ausmaßen allerdings nur wenig mehr als der Eingang zum Kavernenkrafthaus zu sehen.

Wasserkraft in Österreich

Wasser kann als Stromerzeuger ohne schädliche Emissionen genutzt werden. Rund 60 Prozent des österreichischen Stroms werden mit Wasserkraft produziert, 37 Prozent entstehen durch Verbrennung fossiler Energieträger. Die restlichen drei Prozent machen andere erneuerbare Quellen wie Wind, Sonne und Biomasse aus.

Hydraulischer Kurzschluss und hydaulischer Anfahrwandler

Für Kopswerk II hat Voith drei komplette Maschinensätze bestehend aus Speicherpumpen mit jeweils 150 Megawatt Pumpleistung und Kugelschiebern geliefert. Die Maschinensätze sind speziell für den sogenannten hydraulischen Kurzschlussbetrieb ausgelegt. Das heißt, Speicherpumpen und Turbinen sind getrennt und können deshalb gleichzeitig arbeiten. Wenn überschüssige Energie aus dem Stromnetz anfällt, aber noch nicht ausreicht, um die Pumpe anzutreiben, wird bei gleichzeitigem Betrieb der Turbine trotzdem Energie gespeichert.

Kopswerk II ist zudem mit drei hydraulischen Anfahrwandlern (Torque-Converter) ausgerüstet. Dank ihnen kann sekundenschnell von Stillstand auf Pump- und Turbinenbetrieb umgestellt werden.

Pumpturbinen: kostengünstig und platzsparend

Im Speicherkraftwerk Limberg II, das 2011 seinen Betrieb aufnahm, hat Voith zwei 240 Megawatt-Pumpturbinen geliefert und in Betrieb genommen. Sie bieten eine sinnvolle Alternative zu den separierten Maschinensätzen. Limberg II ist vollständig in das Bergmassiv der österreichischen Hohen Tauern integriert. Aufgrund extrem kompakter Abmessungen arbeiten hier die beiden Maschinensätze mit reversiblen Pumpturbinen. Sie können in beiden Richtungen durchströmt werden und je nach Drehrichtung als Pumpe oder Turbine arbeiten. Deshalb ist diese Technologie nicht nur platzsparend – Pumpturbinen sind zudem eine wirtschaftlich attraktive Lösung.

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