BlueLine DIP-ProzessDie perfekte Stoffaufbereitung für weißes Papier

Die Aufgabe eines Systems zur Handhabung von grafischem Altpapier besteht darin, die angelieferten Ballen effizient aufzubereiten, zu entdrahten und für den Deinking-Prozess vorzubereiten. Für diesen ersten Schritt im DIP-Prozess bietet Voith eine Vielzahl an Lösungen – optimal abgestimmt auf unterschiedliche Altpapierqualitäten und Anlagenkonzepte.

Die Hauptaufgabe des Protector Systems für die Reinigung bei hohen Stoffdichten (HC Cleaner) ist die frühe Abscheidung von abrasiven Verunreinigungen. Eine effiziente Abscheidung verlängert die Standzeit aller nachfolgenden Maschinen und Pumpen. Voith verwendet hier ein zweistufiges System für bestmögliche Ergebnisse.

Im Reinigungssystem für niedrige Stoffdichten (LC Cleaner) werden die verbliebenen schweren Partikel , vor allem Sand, über eine Zentrifugalabscheidung aus der Fasersuspension entfernt. Im Vergleich zu anderen Herstellern punktet das Voith System mit einer besseren Abscheidung bei höheren Stoffdichten. Ermöglicht wird dies durch die von Voith entwickelte EcoMizer Technologie.

Die Sortierung wird in unterschiedlichen Bereichen im Papierherstellungsprozess eingesetzt, um unerwünschte Stoffe reproduzierbar aus der Fasersuspension zu entfernen.

Grobsortierung (DIP):
Bei der Grobsortierung werden Kunststoffe, Styropor und anderen Grobpartikeln effizient aus der Fasersuspension entfernt. Das Voith-System setzt dabei auf ein geschlossenes, mehrstufiges Konzept ohne zusätzliche Bütten zur Zwischenspeicherung – das minimiert Installationsaufwand, Energiebedarf und das Risiko von Verstopfungen.

Feinsortierung (DIP):
In der Feinsortierung werden verbleibenden Stippen, die kleinen störenden Rejektpartikel und Stickies gezielt ausgetragen. Die Effizienz der Sortierung wird durch präzise abgestimmte Schaltungsvarianten und geringe Schlitzweiten sichergestellt. Das Voith-Sortiersystem wird individuell an die jeweilige DIP-Linie und das gewünschte Endprodukt angepasst.

Das Hauptziel der Deinkingflotation ist es, störende Druckfarben, Stickies und andere hydrophobe Partikel selektiv aus der Fasersuspension zu entfernen. So wird der Weißgrad erhöht und die optische Sauberkeit des Endprodukts verbessert. Auch Füllstoffe und Strichpartikel können dabei wirksam ausgeschieden werden.

Dank des selektiven Flotationsverfahrens bleiben wertvolle Fasern im Gutstoff zurück, während unerwünschte Partikel effizient ausgetragen werden. Entscheidend ist, dass sich die hydrophoben Partikel von den Fasern lösen – nur dann können sie durch die Luftblasen aufgenommen und entfernt werden. Das Ergebnis: Minimale Faserverluste und eine konstant hohe Papierqualität.

Die Eindickungsstufe im DIP-Prozess erhöht die Stoffdichte und reduziert das Speichervolumen der Fasersuspension. Gleichzeitig liefert sie sauberes Filtrat, das effizient in den Wasserkreisläufen der Anlage wiederverwendet werden kann. Unsere Eindicker und Entwässerungsmaschinen zeichnen sich durch hohe mechanische Robustheit und langlebige Filterelemente aus.

Durch die Erhöhung der Stoffdichte – typischerweise von etwa 5 % auf bis zu 30 % – wird die nachfolgende Dispergierung optimal vorbereitet und eine klare Trennung der Wasserkreisläufe erreicht. Der kontinuierliche und gleichmäßige Austrag sorgt für eine stabile, homogene Zufuhr zu den nächsten Prozessschritten, reduziert Energiespitzen und senkt den Gesamtenergiebedarf. So wird ein zuverlässiger und wirtschaftlicher Betrieb der DIP-Linie sichergestellt.

Das Dispergiersystem homogenisiert den entwässerten Stoff und zerkleinert Schmutzpunkte und Stickies unter den sichtbaren Bereich. Dazu benötigt das kompakte Dispergiersystem bestehend aus lediglich drei Maschinen – die Schneckenpresse, die Schnellheizschnecke und den Disperger. Nach der Entwässerung in der Schneckenpresse wird der Stoff in der Schnellheizschnecke zerkleinert, mit Dampf erhitzt und bei Bedarf mit Bleichchemikalien versetzt. Voith Disperger erreichen beste optische Papiereigenschaften bei minimalem Energiebedarf.

Die effiziente Behandlung von Rejekten, Prozess- und Abwässern sowie der bei der Flotation und DAF anfallenden Schlämme ist ein zentraler Bestandteil jeder modernen DIP-Linie. Störstoffe und Rejekte müssen zuverlässig aus dem System entfernt, entwässert und – je nach Konzept – weiter behandelt oder entsorgt werden. Auch die gezielte Schlammbehandlung, insbesondere von Flotations- und DAF-Schlämmen, trägt entscheidend zur Prozesssicherheit und zur Einhaltung von Umweltstandards bei.

Ein durchdachtes Rejekt- und Schlammmanagement verhindert Störungen oder Stillstände in der Stoffaufbereitung und sorgt für einen stabilen Betrieb. Gleichzeitig ist das Wassermanagement essenziell: Kleinste Verunreinigungen können sich im Kreislauf anreichern und die Anlagenleistung beeinträchtigen. Die Abwasserbehandlung stellt Papierfabriken zudem vor besondere Herausforderungen, etwa durch Ablagerungen oder strenge Umweltauflagen. Voith bietet hierfür maßgeschneiderte Lösungen – von der effizienten Faser- und Wasserrückgewinnung über moderne Schlammbehandlungs- und Reinigungssysteme bis hin zu Anaerobreaktoren zur Reduzierung des Energieverbrauchs. So wird ein nachhaltiger, wirtschaftlicher und sicherer Betrieb der DIP-Linie langfristig gewährleistet.

Eine fabrikweit optimierte Wasserführung, abgestimmte Behältervolumina und deren übergreifende Regelung ermöglichen einen optimalen spezifischen Frischwasserverbrauch unter allen Produktionsbedingungen.